Gemeinsam, statt einsam

Schreiben ist auch deshalb so eine tolle Sache, weil man es ohne viel Aufwand und Materialien jederzeit für sich selber tun kann. Dennoch kann das persönliche Schreiben nochmal eine ganz besondere Kraft entfalten, wenn wir es in der Gruppe tun und gehört und gesehen werden.

Der augenscheinlichste Vorteil einer Schreibgruppe ist es, uns einen Anlass und einen Rahmen zum Schreiben zu liefern. So haben wir eine Verabredung und nehmen uns die Zeit dafür. Auch der Schreibraum steht für uns bereit.

Darüber hinaus treffen wir uns regelmäßig mit Gleichgesinnten. Dies wertet unsere Schreibgelüste auf, denn wenn andere diesem Hobby ebenfalls frönen, kann es so verkehrt nicht sein.

Wenn wir in der Gruppe sind, fällt uns das Schreiben meist auch leichter, denn der Ortswechsel und die Menschen, die wir in der Gruppe treffen, geben uns Anregungen. Oft werden gar Themen oder Schreibimpulse von der Gruppenleiterin oder dem -leiter vorgegeben, was zur Abwechslung und zu neuen Perspektiven beiträgt.

Die Kraft der Gruppe

Kommen beim Schreiben oder dem anschließenden Vorlesen unangenehme Gefühle auf, kann die Gruppe uns unterstützen, indem die Mitglieder die Situation mit uns aushalten. Die Gruppe ist gewissermaßen ein Sicherheitsnetz, das uns auffängt.

Dabei müssen die Mitglieder äußerlich wenig tun. Das Wesentliche ist, dass sie präsent sind und mitfühlen. Es kann in solchen Momenten sehr tröstlich sein, wenn man in seinem Leiden gesehen wird.

Das Vorlesen in der Gruppe braucht am Anfang womöglich eine satte Portion Mut. Man muss sich zeigen. Wenn die Mitglieder aber wertschätzende, motivierende und authentische Rückmeldungen geben, liegt auch hierin ein wichtiger Mehrwert: Man erfährt Wertschätzung.

Mitunter realisieren wir in solchen Situationen, dass wir mit unserem Erleben nicht allein sind. Manchmal berühren unsere Texte andere Menschen aber auch auf ganz andere Weise oder tiefer, als wir es erwartet hätten. Diese Begegnungen mit Verbundenheit in der Verschiedenheit können uns ebenso stärken.

Das Feedback der anderen kann uns zudem einen Perpektivenwechsel erleichtern. Dies wiederum hilft dabei, schwierige Gefühle zu verwandeln und zu Stellungnahmen zu kommen. Im besten Fall gelingt es, dass wir uns wieder der Zukunft zuwenden und tätig werden.


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2 comments on “Gemeinsam, statt einsam

  1. Hallo Franziska,

    ich freue mich, dass ich diese Seite gefunden habe. Deine Beiträge sind wirklich hilfreich für mich. Als ich mit dem Schreiben angefangen habe, das ist jetzt ein paar Jahre her und war auch „nur“ just for fun, habe ich mich in einigen Schreibforen umgesehen. Ich fand es damals so erschreckend, was da abging. Es war anscheinend viel wichtiger, andere zu kritisieren, zu verbessern und sich selbst als angehenden Literaturkritiker hervorzutun, als darum, sich auf Augenhöhe auszutauschen. Danach war ich erst einmal lange Zeit davon geheilt, mich in einer Gruppe austauschen zu wollen.
    Irgendwann wurde mir dann aber doch klar, dass es rein gar nichts bringt, alleine im stillen Kämmerlein vor mich hinzuschreiben, ohne auch nur ein bisschen Kontakt zur Außenwelt zu haben. Gott sei Dank habe ich in meiner Nähe eine wunderbare Schreibgruppe gefunden, in der es wirklich darum geht, miteinander zu schreiben und sich gegenseitig zu unterstützen.
    Ich kann wirklich jedem empfehlen, nicht den Mut zu verlieren und nach passenden Leuten Ausschau zu halten. Schreibgruppen können tatsächlich eine wahnsinnig tolle Bereicherung sein. Und das sage ich als absolute Einzelgängerin 😉

    Ganz liebe Grüße
    Monika

    PS: Ich freue mich auf morgen 🙂

    1. Liebe Monika

      Toll, dass du eine Schreibgruppe gefunden hast, in der du dich wohlfühlst! Ich möchte auch nicht in einer Gruppe sein, in der es nur ums Kritisieren geht. Das mag für Romanautorinnen passen, aber wenn man primär für sich selber schreibt, dann sollte man meiner Meinung nach Ausschau halten nach einer Gruppe, die einen wertschätzenden Austausch pflegt. Viel spannender und motivierender ist es doch zu hören, was die anderen an meinem Text berührt hat oder was er in ihnen ausgelöst hat.

      Danke, dass du deinen Weg zur Schreibgruppe mit uns geteilt hast! Ich freue mich auch schon auf den Start des Online-Minikurses morgen!

      Herzliche Grüße
      Franziska

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