10 Gründe, warum du nicht (regelmäßig) schreibst

Eigentlich möchtest du gerne schreiben, aber irgendwie kommst du nie dazu? Die zehn häufigsten Gründe, warum Menschen nicht (regelmäßig) schreiben, obwohl sie es gerne wollen:

  1. Dir fehlt der Anlass: Ohne ordentlichen Druck und einer Deadline im Nacken geht bei dir nichts? Hier könnte etwas Verbindlichkeit helfen. Nimm dir vor, jeden Tag etwas zu schreiben, vielleicht ein Tagebuch. Noch motivierender könnte es sein, dich einer Schreibgruppe anzuschließen, oder bei einer Schreibchallenge mitzumachen.
  2. Dir fehlt der Rahmen: Schaffe dir bewusste Zeitinseln fürs Schreiben. Du könntest zum Beispiel den Tag mit dem Verfassen von Morgenseiten, beginnen. Das heißt: Gleich nach dem Aufwachen ein paar Seiten schreiben – was dir gerade durch den Kopf geht. Falls der Morgen für dich nicht gut passt, überleg dir ein anderes Ritual.
  3. Du denkst, du hättest keine Zeit: Das ist der Klassiker unter den Ausreden. Natürlich sind wir alle vielbeschäftigt, aber denk daran: Mit den Dingen, die uns am Herzen liegen, sollten wir im Idealfall am meisten Zeit verbringen. Wenn dir das Schreiben also wirklich wichtig ist, dann kannst du dir dafür auch bewusst Zeit nehmen. Fünf bis zehn Minuten jeden Tag reichen ja fürs Erste.
  4. Du denkst, dass du nicht schreiben kannst: Steh dir nicht länger selbst im Weg und lass deine Ansprüche los. Am besten schreibst du erstmal ohne Rücksicht auf Rechtschreibung oder Grammatik. Auch inhaltlich muss gar nichts dabei rauskommen. Damit nimmst du Druck weg und trainierst deinen Schreibmuskel. Überarbeiten kannst du, falls du das überhaupt willst, später.
  5. Du denkst, dass du nichts zu sagen hast: Auch wenn große Meister und Meisterinnen der Literatur so treffend formulieren können und es dir erscheint, als sei alles bereits geschrieben worden: Keiner hat genau deinen Blick auf die Welt. Das ist per se spannend. Du wirst staunen, was alles aus dir raussprudelt, wenn du nur regelmäßig zur Feder greifst.
  6. Du befürchtest, deine Texte seien seicht: Es gibt kein richtig oder falsch, aber du kannst in die Tiefe gehen, wenn du dich deinen Gedanken länger zuwendest. Praktiziere das freie Schreiben und reflektiere hinterher über das Geschriebene. Schreibimpulse, Fotos oder Gedichte können ebenfalls tolle Inspirationsquellen sein.
  7. Du hast Angst, dass unangenehme Gefühle hochkommen: Das kann tatsächlich passieren. Die Angst richtet sich womöglich aber eher darauf, dass du befürchtest, die unangenehmen Emotionen nicht aushalten zu können oder von ihnen übermannt zu werden. Das kommt zum Glück nur selten vor. Du kannst dich schützen, indem du über schwierige Dinge nur für eine bestimmte Zeit schreibst, zum Beispiel zehn oder fünfzehn Minuten. Achte zudem darauf, dass nach dem Schreiben nicht gleich Termine anstehen, damit du eine Verschnaufpause hast. Oft hilft das Schreiben auch dabei, in Distanz zu kommen und problematische Gefühle zu verarbeiten.
  8. Dir fehlt Feedback: Auch wenn wir wunderbar für uns selbst schreiben können, kann Wertschätzung von anderen uns gut tun und uns motivieren. Es ist immer wieder bewegend zu erfahren, was unsere Texte in anderen auslösen. Traue dich, deine Texte jemandem vorzulesen oder zu lesen zu geben, etwa einer Freundin oder einem Kumpel. Super Gelegenheiten für wertschätzende Rückmeldungen bieten auch Schreibgruppen.
  9. Du bist blockiert: Davon kann wohl jeder Schreiberling und jede Autorin ein Lied singen. Blockaden gehören dazu. Da hilft es wenig, krampfhaft auf die leere Seite zu starren. Was hingegen Abhilfe schaffen kann: Freies Schreiben. Unbedingt von Hand mit Füller oder Bleistift. Zur Not fängst du an mit „mir fällt nichts ein“ und wiederholst das, bis sich irgendwann – hoffentlich – etwas Neues Bahn bricht.
  10. Du denkst, das Schreiben sei den Aufwand nicht wert: Ja, Schreiben ist ein zeitintensives Hobby. Aber es ist etwas sehr Wertvolles. Du tust dir selber etwas Gutes, wenn du dir dein Leid von der Seele schreibst oder Gefühlen und Problemen auf den Grund gehst. Wenn du deine Texte weitergibst, kannst du sogar andere Menschen beglücken. Vielleicht verstehen sie dich besser, oder sie sind um eine Sichtweise oder um eine Erfahrung reicher. Am wichtigsten ist jedoch, dass du schöpferisch tätig wirst, denn das ist sinnstiftend .

Springe, und das Netz wird erscheinen.

Julia Cameron

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